Elvins Schabernackerfindungen

Ich hab dir doch gestern von Elvin erzählt, dem Schabernackerfinderwichtel. Und vielleicht hast du dich gefragt, was so ein Schabernackerfinder denn eigentlich ganz genau erfindet. Also warte, ich berichte dir ein bisschen davon, denn für einen Menschen ist das bestimmt schwer vorzustellen. 

Möglicherweise gibt es auch bei dir solche Tage, an denen du schlecht gelaunt bist und sich deine Mundwinkel nur ganz widerwillig oder gar nicht zu einem Lächeln nach oben ziehen wollen. Und dabei wollen wir Wichtel helfen. 
Ja, wir sehen es als unsere Aufgabe, lustige Momente in das Haus unserer menschlichen Gastgeber zu bringen, bei denen wir eingeladen sind. 

Und genau dabei helfen Schabernackerfinderwichtel wie Elvin uns ganz hervorragend. Er berät uns sozusagen in Streichangelegenheiten. Elvin erfindet für uns Streiche, die leicht umzusetzen sind, und solche, die einiges an Vorbereitung brauchen. 

Einfache Streiche sind zum Beispiel: Nüsse in den Schuhen verstecken, Jackenärmel zuknoten oder Schnurrhaare auf die Gesichter der Menschen zu malen während sie schlafen – so müssen sie gleich mal lachen wenn sie morgens in den Spiegel schauen. 

Ich möchte dir heute von zwei Erfindungen erzählen, die ich selbst schon ausprobiert habe und auf die ich auch besonders stolz bin, dass sie mir gelungen sind. 

Einmal war ich zum Beispiel bei einem Mädchen zu Gast, deren Papa eine Glatze hatte. Ich überlegte gemeinsam mit Elvin, was man da wohl Lustiges machen könnte. Wir überlegten also gemeinsam hin und wir überlegten gemeinsam her. Und dann wussten wir es: Eine Typveränderung wäre doch mal ein ganz außergewöhnlicher Schabernack!

Wir brauten gemeinsam eine Tinktur. Das war vielleicht eine Ackerei, bis wir alle Zutaten beisammenhatten, das muss ich schon ganz ehrlich sagen. Alles darf ich natürlich nicht verraten – immerhin gibt es einen Wichtelehrenkodex, an den ich mich halten muss. Auf jeden Fall war eine Zwiebel im Spiel, die wir entsaften mussten, Milch von einer magischen Honigbiene– die selbstverständlich nach Honigmilch schmeckt – und etwas Maulwurfserde, die wir vom Maulwurf hinter den sieben Bergen holen mussten. Dann kamen noch einige andere Zutaten dazu, über die ich hier leider kein Wort verlieren darf. Wir haben dann alles fein püriert, drei Mal durch ein dünnes Sieb gestrichen und dann in einen Behälter aus ganz speziellem Glas, der nicht zerbrechen kann und keinen auch noch so winzigen Sonnenstrahl durchlässt, gefüllt. 

Du kannst dir nicht vorstellen, wie gespannt ich darauf war, was diese Mischung am Ende bewirken würde! 

Bei der Familie angekommen, wollte ich gleich mal etwas Gutes tun und hab dem Familienpapa in der Nacht die Glatze mit der Tinktur eingerieben. Ich war so aufgeregt und hoffte, dass er nicht wach wird. Du weißt ja, sonst wäre meine ganze Zauberkraft weg gewesen. Aber das Risiko war es absolut wert: Du wirst es nicht glauben – am nächsten Tag hatte der Mann eine wunderschöne Lockenpracht! Er stand den ganzen Tag vorm Spiegel und hat sich verzückt von allen Seiten angesehen, so gut hat ihm seine neue Frisur gefallen! 

Nach diesem Erlebnis war ich natürlich ehrgeizig und wollte bei meiner nächsten Menschenfamilie wieder einen außergewöhnlich tollen Schabernack anstellen. Und so ging ich wieder zu Elvin und ließ mich beraten. Er hat lange und gründlich überlegt und dann für mich ein Zauberpulver und einen Zauberspruch entwickelt, mit dem ich Dinge – und, wie ich feststellte, auch Lebewesen – fliegen lassen konnte. 

Was glaubst du, was das für einen Spaß gab, als der Familie in der Früh die Katze entgegengeflogen kam und der kleine Junge plötzlich auch durch die Wohnung fliegen konnte!

Leider wurde dieser Streich inzwischen vom Minister für Wichtelschabernack verboten. Er meinte, es sei zu gefährlich, Menschen durch die Gegend fliegen zu lassen. 

Schade, denn die Familie hatte solchen Spaß an diesem Tag! Ich bin jedenfalls froh, dass Elvin sich diesen Streich für mich ausgedacht hat und ich ihn ausprobieren durfte. 

Nun ist Elvin ja selbst bei einer glücklichen Menschenfamilie zu Gast und erfindet gerade keinen neuen Schabernack. Doch zum Glück hat er ein ganzes Buch mit Streich-Empfehlungen und Tipps geschrieben, das ich ganz vorne in meinem Bücherregal stehen habe und das auf all meine Reisen mitkommt. Immer wieder freue ich mich, wenn es mir damit gelingt, meine Menschenfreunde zum Lachen zu bringen.

Es lebe der Wichtelschabernack!

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